„Es bleibet […] ewig wahr / das keine groessere irdische Glueckseligkeit sei unter den Sonnen / als Alles wissen“
[aus: Das Alleredelste Nass der ganzen Welt, 1663]
Der Inquisitions-Prozess um Galileo Galilei im Sommer 1632 symbolisiert bis heute im allgemeinen Kulturverständnis die Befreiung der Wissenschaft von Religion und Kirche. Tatsächlich aber bestand in der lutherisch-barocken Tradition Einigkeit darüber, dass (Gottes-) Erkenntnis nicht nur aus der Bibel, dem „Buch der Bücher“, sondern auch wesentlich aus dem „Buch der Natur“ erwächst. Diesem durchaus konstruktiven Verhältnis von Religion und Wissenschaft in der Frühen Neuzeit geht die Kasseler Professorin Anne-Charlott Trepp in ihrem sehr lesenswerten Buch „Von der Glückseligkeit alles zu wissen“ nach, dessen Titel von unserem Rist-Zitat des Monats inspiriert ist.