„Ewigkeit“, welch ein Wort?
O Ewigkeit, Du Donnerwort!
O Schwert, das durch die Seele bohrt!
O Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Zeit ohne Zeit!
Ich weiss vor grosser Traurigkeit
Nicht, wo ich mich hinwende.
Mein ganz erschrocknes Herz erhebt,
dass mir die Zung am Gaumen klebt.
1642 Johnann Rist, EKG 324
O Ewigkeit, du Freudenwort,
das mich erquicket fort und fort!
O Anfang sonder Ende!
O Ewigkeit, Freud ohne Leid!
Ich weiss vor Herzensfröhlichkeit
Gar nichts mehr vom Elende,
weil mir versüsst die Ewigkeit,
was uns betrübet in der Zeit.
1690 (Nachdichtung zu Johann Rist) Kaspar Heunisch 1620 – 1690 (Neues Württembg. Gesangbuch) EKG 324
Der Begriff „Ewigkeit“ ist in unserem Sprachgebrauch fast verlorengegangen. Im religiösen Zusammenhang des 17.Jahrhunderts entzweite er die Schar der Gläubigen.
Ist Ewigkeit ein zeitlicher Zusammenhang? Das Ende der Zeit oder eben die Endlosigkeit der Zeit?
Ist Ewigkeit ein außerzeitlicher metaphysicher Begriff? Der „ewige“ Gott, Herr über die Zeit?
Welche Konsequenzen ergeben sich, wenn die fromme oder die sündige Seele sich dem Jüngsten Gericht gegenüber verantworten wird. Ewige Verdammnis? Ewige Erlösung? Wie lange währt der Tod?
Was bedeutet „Ewigkeit“ für uns?